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Die Europäische Union will bis 2030 nur noch Kleidung erlauben, die recycelbar ist. Das betrifft auch Baumwolle, die in vielen Kleidungsstücken steckt. Bedeutet das das Ende für Baumwolle? Hier sind die wichtigsten Fragen und Antworten.
Die EU will mit einer neuen Verordnung mehr Recycling und Innovationen in der Textilindustrie fördern. Diese Verordnung gilt seit Sommer 2023. Konkrete Recycling-Quoten für Textilien werden ab 2026 festgelegt. Die EU möchte damit die Kreislaufwirtschaft in der Textilindustrie vorantreiben. Die Bekleidungsbranche gilt als wenig nachhaltig, daher ist diese Regulierung notwendig und eine Chance für die Branche.
Baumwolle ist in vielen Kleidungsstücken verarbeitet. Sie ist angenehm zu tragen und hat wenige Alternativen. Mit der neuen Verordnung kommt Baumwolle unter Druck, da mehrfaches Recycling schwierig ist. Die Baumwollfaser bricht und wird für Recycling-Garn zu kurz.
Viele in der globalen Textil- und Modeindustrie müssen sich an die neue Verordnung anpassen. Es wird schwer sein, auf Baumwolle zu verzichten. Kunststoff-Fasern wie Polyester sind keine echte Alternative. Laut Sebastian Lanz, Geschäftsführer mehrerer Bio-Kleiderläden, gibt es bereits hohe Investitionen in der Branche, auch in der Schweiz. Die Firma Tell-Tex AG baut eine moderne Recyclinganlage für Baumwolle, die 2026 in Betrieb gehen soll.
Die Verordnung verpflichtet die Textil- und Modeindustrie weltweit. Wenn Baumwolle besser recycelt werden kann, verkleinert sich der ökologische Fußabdruck der Branche. Konsumenten sollten ihr Kaufverhalten ändern: weniger Kleidung kaufen, bewusster und selektiver einkaufen, Kleidung länger tragen und darauf achten, ob Textilien recycelbar sind.
Die Baumwollpflanze ist eine der ältesten Kulturpflanzen. Heute wird Baumwolle auf etwa 32 Millionen Hektar weltweit angebaut. Die jährliche Erntemenge schwankt je nach Wetter. 2023/24 wurden etwa 114 Millionen Ballen geerntet. Die wichtigsten Erzeugerländer sind China, Indien, Brasilien und die USA. Weitere wichtige Produzenten sind Pakistan, Australien und die Türkei.